Pater Brown ist eine 39-teilige Krimiserie, die zwischen 1966 und 1972 in fünf Staffeln produziert und von allen Regionalsendern der ARD in deren Vorabendprogrammen ausgestrahlt wurde. Die ersten 13 Folgen (Staffeln 1 und 2) entstanden in schwarz-weiß, die übrigen Episoden wurden in Farbe gedreht. Für die Drehbücher zeichneten verschiedene Autoren verantwortlich (siehe Episodenliste), Regie führten Rainer Wolffhardt (Staffel 1), Imo Moszkowicz (Staffeln 2 und 3) und Hans Quest (Staffeln 4 und 5). Die Produktion hatte zunächst die Fernsehproduktion Dr. Heinz Scheiderbauer (Staffeln 1 und 2), später die TV-60-Fernsehproduktion (Staffeln 3–5) inne.
Handlung
Pater Brown löst Mordfälle unter Ansatz anderer Gesichtspunkte, als die Polizei es für gewöhnlich tut: Er versucht sich in die Rolle des Täters hineinzudenken, um dessen Gedanken und Handlungen nachvollziehen und so letztendlich die Tat aufklären zu können. Dabei ist er der Polizei in der Regel um die sprichwörtliche Nasenlänge voraus. Die einzelnen Folgen basieren auf Motiven der Romane von Gilbert K. Chesterton, diese sind mit ihren Originaltiteln in den Episodenlisten neben den Folgentiteln genannt. Die Umsetzungen dieser Romanvorlagen erfolgten relativ werkgetreu.
Sonstiges
Die ersten zwei Staffeln der Serie wurden in Österreich gedreht und produziert, die Rollen wurden deshalb auch zum größten Teil mit österreichischen Schauspielern besetzt. Ab Staffel 3 ging die Herstellung auf die Münchner TV-60-Fernsehproduktion über, weshalb mit Beginn der Folge 14 die Dreharbeiten in Bayern stattfanden und überwiegend deutsche Akteure in Gastrollen zu sehen waren.
Josef Meinrad, der Darsteller der Titelrolle, wollte selber einmal Priester werden und lebte eine Zeitlang in einem Kloster.
Helmut Alimonta spielte in Hölle, Hölle, Hölle, Der himmlische Pfeil und Die purpurfarbene Perücke und war damit der am häufigsten eingesetzte Schauspieler dieser Serie.
In der Folge Die Erbschaft des Robert Musgrave (Staffel 4/Folge 5) agierte Regisseur Hans Quest an der Seite seiner Ehefrau Ingrid Capelle. Das Schloss, das in dieser Episode als Schauplatz diente, war dasselbe wie in Hölle, Hölle, Hölle (Staffel 3/Folge 6), trug aber einen anderen Namen.
Innerhalb der einzelnen Staffeln war der Ausstrahlungsmodus teilweise unterschiedlich, die Folgen wurden wöchentlich, manchmal auch nur monatlich gesendet.
Folge 1 (Der Fehler der Maschine) wurde 1996 als einzige seit der Erstausstrahlung erst- und einmalig wiederholt.
Episodenliste
Staffel 1
Staffel 2
Staffel 3
Staffel 4
Staffel 5
Kritiken
Die Krimihomepage sieht Hauptdarsteller Josef Meinrad „mit seiner betulichen Art zweifellos“ als „die richtige Besetzung“ an, bemängelt aber die Titelmusik der ersten drei Staffeln, die in den übrigen „besser und passender“ sei, wobei hier ein Vergleich mit dem Soundtrack Martin Böttchers aus den beiden Heinz-Rühmann-Filmen Das schwarze Schaf und Er kann’s nicht lassen und der ARD-Serie Pfarrer Braun gezogen wird. Auch merkt die Krimihomepage positiv an, dass mit dem Wechsel der Produktionsfirma ab Staffel 3 „die Serie nicht nur an Farbe, sondern auch an Tempo und Spannung“ gewinne. Dass die Dreharbeiten nicht in England stattfanden, merke man zwar, „die liebevolle, detailgetreue Ausstattung macht das aber schnell vergessen“.
Veröffentlichung
Sämtliche Staffeln sind auf DVD erschienen, wobei von der Folge Salat für Herrn Oberst nur Fragmente bestehen und diese innerhalb der DVD mit den Staffeln 1 und 2 lediglich als 9-minütiges Bonusmaterial enthalten ist.
Weblinks
- Pater Brown bei IMDb
- Pater Brown auf der Krimihomepage (Zahlreiche Hintergrundinfos, Angaben zu Besetzung und Stab, Episodenliste und -führer zu allen 39 Folgen mit kurzen Inhaltsangaben)
Einzelnachweise




